
Der Erlös der gesammelten "Kleidertüten aus Afferde" kommt der Brockensammlung für Bethel zu Gute.
Das Foto stammt aus dem letzten Jahr, wie zu sehen ist, war die Garage randvoll. Vielen Dank allen Spender*innen
Foto: Petra Manderla
Der Erlös der gesammelten "Kleidertüten aus Afferde" kommt der Brockensammlung für Bethel zu Gute.
Das Foto stammt aus dem letzten Jahr, wie zu sehen ist, war die Garage randvoll. Vielen Dank allen Spender*innen
Foto: Petra Manderla
Zum Thema Bethel.
Im Januar 1872 tritt ein vierzigjähriger Pastor seinen neuen Dienst als Anstaltsvorsteher an: Friedrich von Bodelschwingh. Keiner konnte damals ahnen, welch bedeutsamer Schritt dies für die weltweite Diakonie werden würde. Zwar haben die "Anstalt für Epileptische" und die "Westfälische Diakonissenanstalt" ihre eigentliche Gründungsphase schon hinter sich. Aber Friedrich von Bodelschwingh macht Bethel zu dem, was noch heute alle Welt mit diesem Namen verbindet: "Die Stadt der Barmherzigkeit". Deshalb gilt er mit Recht als der "Vater von Bethel". Am 6. März 1831 wird Friedrich von Bodelschwingh in Tecklenburg geboren. In Berlin wird er zum Spielgefährten des gleichaltrigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm ausersehen. Später findet er bei der kaiserlichen Familie immer ein offenes Ohr und finanzielle Unterstützung für seine diakonischen Anliegen. Nach einer Landwirtschaftslehre und der Tätigkeit als Verwalter studiert er Evangelische Theologie. Verliebt in seine Cousine, kommt er von seinem Entschluss ab, nach Übersee in die Mission zu gehen. Für sechs Jahre wird er Pastor in Paris und kümmert sich dort um die verstreuten Deutschen. Im Mai 1864 tritt er eine Pfarrstelle in Dellwig an der Ruhr an. Da ereilt das Ehepaar ein Schicksalsschlag: Innerhalb von zwei Wochen sterben im Januar 1869 die vier kleinen Kinder der Bodelschwinghs an einer "Stickhusten-Epedemie", wie man da-mals die Diphtherie nannte. Die Eltern sind in ihren Grund- festen erschüttert, aber sie zerbrechen nicht an ihrem Leid. Später werden sie vier weitere Kinder bekommen. Nach seiner Berufung nach Bielefeld wird Bodelschwingh 38 Jahre die Arbeit in Bethel prägen; von seinem Amtsantritt bis zu seinem Tod am 2. April 1910. Er ist ein weit vorausschauender Planer, ein glänzender Organisator und ein genialer Bettler. Neben psychisch und epileptisch Kranken gilt sein Engagement vor allem den "Brüdern von der Landstraße"; für die er sich sogar noch als Abgeordneter im Preußischen Landtag einsetzt. Bodelschwingh verwendet gerne biblische Orts- und Landschaftsnamen bei der Be-nennung der Häuser. Damit drückt er aus, dass die Betheler Gemeinde aus Kranken und Elenden, Diakonissen und Diakonen, Ärzten und Pastoren eingebettet ist in die Heilsgeschichte, die Gott mit seinem er-wählten Volk Israel schreibt. Immer versucht er nach dem Ausspruch zu handeln, der ihm selbst zugeschrieben wird: "Es geht kein Mensch über die Erde, den Gott nicht liebt." Reinhard Ellsel Ein ausführliches Lebensbild über Friedrich von Bodelschwingh hat Autor Reinhard Ellsel als Taschenbuch unter dem Titel "Ein Leben aus Barmherzigkeit" im Verlag "johannis" veröffentlicht.
Quelle: Gemeidebriefmagazin