Türen haben für uns Menschen eine besondere Bedeutung. Nach einem Weg im quirligen Leben draußen betreten wir durch unsere Haustür unser Heim und fühlen uns geborgen. Türen gewähren die Möglichkeit zum Rückzug.
So ähnlich ist es auch beim Betreten einer Kirche. Kirchentüren markieren eine Grenze zwischen dem Profanen und dem Heiligen, zwischen dem prallen Leben draußen und dem Frieden und der Geborgenheit innen. Aus dem griechischen Wort „kyriakon“ leitet sich das Wort Kirche ab mit dem Sinn „dem Herrn gehörig“. Die Kirche ist also der symbolische Wohnort Gottes auf Erden. Hier treffen sich Himmel und Erde. Beim Evangelisten Johannes 10,9 im NT steht: „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich hindurchgeht, wird erselig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden“.
Seit dem 3./4. Jh. betreten die Christen ihre Gottesdiensträume vom Westen her, um in Richtung der aufgehenden Sonne zu gehen. Im Westen geht die Sonne unter, dort ist das Dämonische, die Finsternis. Im Osten aber ist das Licht, ist das Leben, das Ewige Leben. Die Kirche ist also „geostet“. Auch das Kreuz auf dem Turm zeigt gen Osten.