Die Bedeutung der Farben. Ich beginne mit dem Anfang des Kirchenjahres am 1. Advent:
Violett: ist eine Mischfarbe aus Rot und Blau. Violett wird darum als Farbe der Vermittlung angesehen, d. h. es ist die Farbe, die zwischen Himmel und Erde vermittelt. Blau für „Gottessohn im Himmel“ und Rot für „Mensch gewordener Sohn Gottes“.
Diese Farbe wird aufgelegt in der Adventszeit (vier Wochen Buß- und Fastenzeit), in der Passionszeit (sieben Wochen vor Ostern) und am Buß- und Bettag.
Weiß: ist die Farbe der Unschuld, der Reinheit, des unschuldigen Kindes. Diese Farbe des strahlenden Lichtes steht für Christus.
Diese Farbe wird aufgelegt zu Weihnachten und zu Ostern
Rot: ist die Farbe des Feuers, des Blutes, der Liebe, der Leidenschaft und des Heiligen Geistes. Rot erzeugt Emotionen und drückt Erregung aus.
Diese Farbe wird aufgelegt zu Pfingsten und zu Hochzeiten (auch Jubiläumshochzeiten), zur Konfirmation (aus Freude, dass junge Menschen in die Gemeinschaft als mündige Christen aufgenommen werden), zur Einführung eines neuen Pastors (auch eine Freude) und zum Reformationstag, sowie immer dann, wenn es etwas zu feiern gibt.
Grün: ist die Farbe des Lebens, der Hoffnung, der Fruchtbarkeit. Beim Grün kommt die Hoffnung auf das Wiedererwachen nach dem Tod zum Ausdruck. Eine Christusfarbe. „So wie die Natur im Frühling beginnt zu keimen und sich entwickelt, so soll auch unser Glaube wachsen und sich festigen. Wir warten darauf, dass das Samenkorn der göttlichen Botschaft aufgeht und wächst.“ Diese Farbe wird zu der Zeit nach Trinitatis in der Sommerzeit aufgelegt.
Die Bedeutung der Farbe Grün kannten schon unsere Vorfahren, die Erbauer der Kirche. Sie haben die Kirche mit viel Grün ausgemalt. Nach vielen Jahrzehnten mit weißer Vermalung wurde bei der Kirchenrenovierung 1991/95 diese ursprüngliche Farbe wieder entdeckt und macht unsere Kirche zu einem besonders hoffnungsvollen Ort.
Schwarz: ist die Farbe der Trauer und wird am Karfreitag, dem Todestag Jesu, aufgelegt
Edelgard Schlagmann, Kirchenpädagogin