Wer die St.-Georg-Kirche betritt, seinen Platz gefunden hat und den Blick umherschweifen lässt, dem fällt auf, dass es zwei Türen gibt, die verschlossen sind. Die beiden Eingangs- und Ausgangstüren sind leicht zu finden, aber die beiden Türen neben dem Altar? Verschlossene Türen wecken Interesse. Machen neugierig. Welches Geheimnis steckt dahinter. Kann ich sie auch öffnen?
Etwas Geheimnisvolles ist hinter diesen Türen allemal.
Es ist die Sakristei, lat. sacrarium – Heiligtum, Heiliger Raum. Dieser Raum hinter dem Kanzelaltar dient zur Vorbereitung auf den Gottesdienst. Er ist ein Ort der Ruhe. Wer einen Gottesdienst hält, wer eine Predigt vorzutragen hat, braucht einen Ort zur Konzentration, auch einen Ort zum Bekleiden mit liturgischer Kleidung (Talar).
In der Sakristei werden die Dinge ordentlich aufbewahrt, die zum Gottesdienst benötigt werden: die farbigen Paramente, ein Kerzenvorrat mit Streichhölzern, die Klingelbeutel, Vasen. Oft liegt dort auch das Sakristei-Buch, in dem der Tag des Gottesdienstes eingetragen wird und wie viele Besucher anwesend waren und einige andere Besonderheiten. Dieses Buch wird später archiviert. Auf keinen Fall ist die Sakristei ein Ort für Putzgeräte und Reinigungsmaterial oder gar Abstellraum!